Ewiges Leben kann tödlich sein!

»Die Lazarus-Formel« von Ivo Pala

Blanvalet, 2012

Rezension von Michael Kothe, Autor
Foto: © Mauritius Images/Oxford Scientific

Klappentext:

Das Geheimnis der Unsterblichkeit ist tödlich.

 

Auf der Suche nach einem Heilmittel gegen Krebs entdeckt die Wissenschaftlerin Eve Sinclair das Geheimnis der Unsterblichkeit. Tatsächlich ist dieses so offensichtlich, dass sie sich fragt, wieso noch niemand vor ihr darauf gekommen ist. Eve erkennt bald, dass es schon lange Unsterbliche gibt - und diese machen gnadenlos Jagd auf sie, um das Geheimnis zu wahren. Da rettet ihr ein geheimnisvoller Killer das Leben. Doch auch er hat ganz eigene Pläne für sie ... 

 

Ich finde, auch ältere Bücher haben ihren Reiz und lohnen sich zu lesen.

 

zum Buch und zur Rezension bei BLANVALET


Ewiges Leben kann tödlich sein.

 

Die Idee:

Action gemischt mit Göttermythen aus allen Kulturen. Das erkennt der Leser nach kurzer Zeit und wird mitgerissen in einem Strudel aus kaum mehr überschaubaren Legenden und einer Realität, in der rivalisierende Gruppen Unsterblicher die Entdecker  ewigen Lebens brutal ermorden. Um das Geheimnis zu wahren, was ja schon der Klappentext verrät, wollen sie die Quelle der Unsterblichkeit vernichten, nämlich den Baum des Lebens. Beide nutzen Eve, um sich von ihr die letzten, ihnen unbekannten Schritte zeigen zu lassen. Und was will ihr Retter? Reichlich Konfliktstoff für eine interessante, packende Story!

 

Der Schreibstil:

Thrilller leben von Action, auch Palas Schreibstil ist hektisch.  Mich hat er bei der Handlung mitgerissen, aber mir waren die beruhigenden Sequenzen zu langatmig. Egal, ob seitenlange Dechiffrier-Rätsel oder ein Geschlechtsakt über drei Seiten. Auch sind die Dialoge über historische Rätsel  und die wissenschaftliche Erforschung der Unsterblichkeit zu gedehnt und zu häufig. Nicht alle Figuren sind mit Tiefgang gezeichnet, am detailliertesten noch Eve mit ihrem Konflikt aus (auch sexueller) Sehnsucht nach und Misstrauen gegen ihren undurchsichtigen Retter Ben. Die Ausdrucksweise passt aber ins Setting und ist der ständigen Gefahr angemessen.

 

Fazit:

Es war ein Buch, das ich an einem Stück lesen wollte. Ein packender Thriller, dessen Hintergrund sich aber recht früh erschließt, sodass der Leser bald nicht mehr mit den Protagonisten mitfiebert, sondern sie nur beobachtet. Zudem kommt Eve zu zickig rüber und verbockt öfters den Erfolg ihrer eigenen Suche. Abstriche gibt es auch für das mehrfache Ansetzen an der Entschlüsselung des Rätsels, sodass ich als Leser die vorgetragenen Vermutungen nicht mehr selbst hinterfragt, sondern einfach hingenommen habe. Knappe vier Sterne dennoch für Idee, Tempo und für die Sympathie, die ich Eve und Ben entgegenbrachte.