Krimi mit Ironie von Tatjana Kruse:

»Der Gärtner war´s nicht!«

Rezension von Michael Kothe, Autor
Cover: Insel-Verlag

Insel-Verlag, 2017

 

Konnie und Kriemhild, beide über sechzig, führen nicht sonderlich erfolgreich eine Pension in der Provinz. Eines Tages wird die Idylle durch einen Mord gestört ... Hat der Gärtner den Gast versehentlich mit seinem Aufsitzrasenmäher umgefahren? War es wirklich ein Unfall? Oder nicht doch Mord? Kurzentschlossen nehmen die Schwestern die Ermittlungen selbst in die Hand - ihr Haus, ihre Regeln. All das vor den Augen eines zufällig anwesenden Hotelkritikers. Und der Pensionskatze: dem unsäglich hässlichen Sphynx-Kater Amenhotep.

 

zum Buch bei SUHRKAMP / INSEL

 


Die Idee

»Der Gärtner war´s nicht!« ist ein Buch von Tatjana Kruse, das Lust macht auf mehr. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, war über jede Unterbrechung ungehalten. Die Idee, eine unterbelegte Pension mit einer Horde sympathischer, unkonventioneller Musiker auszubuchen, entbehrt beabsichterweise ebensowenig eines angenehmen Humors wie die Charakterbeschreibung der Figuren, von denen die beiden älteren Pensionsbetreiberinnen und ihr »Gärtner« unaufdringlich im Vordergrund stehen. 

Die Handlung

Als ein Toter gefunden wird, überschlagen sich die Ereignisse. Jeder will jeden schützen, und so kommt es zu vergnüglichen Verwechslungen, in die die Polizei, angeführt durch eine starke Kommissarin, Ordnung bringen will. Kleine und große Gebrechen sorgen für manches Schmunzeln, jegliche Diskriminierung wird feinfühlig vermieden, sodass sich auf diese Weise weitere Sympathieträger in der Geschichte etablieren. Ein ebenso überraschendes wie amüsantes Ende rundet die Geschichte ab.

Mein Fazit:   * * * * *

Das Buch ließ mich als etwas traurigen Leser zurück: Traurig aus dem einzigen Grund, dass es ausgelesen war. Ich warte auf das nächste Buch von Tatjana Kruse, einer Autorin, in deren Werken der Humor nicht die Ernsthaftigkeit kriminellen Hintergrundes übertüncht, sondern auf erfrischende Weise ergänzt. Die K&K-Schwestern sind hierfür ein Paradebeispiel. Der angenehm flüssige und humorige Schreibstil mit vielen lebendigen Dialogen lässt das mir zu sperrige Inhalts-verzeichnis vergessen.